Rezension
Angeblich um die Familienehre zu retten wurde die junge Pakistanerin Mukhtar Mai im Juni 2002 vom Stammesgericht der Rache einer verfeindeten Familie überlassen: 4 Männer vergewaltigten die Frau, der nach dem gängigen Ehrenkodex damit nur noch der Selbstmord bleibt. Durch Zufall erregte der Fall das Aufsehen überregionaler und sogar internationaler Medien und gelangte so an die reguläre pakistanische Justiz. Mukhtars Peiniger wurden verurteilt. Sie selbst schaffte es, in ihrem Dorf eine Schule für Mädchen zu gründen, wurde zur Beraterin für unzählige misshandelte pakistanische Frauen und international berühmt. Die Geschichte einer unglaublich mutigen und starken Frau, gleichzeitig der erschütternde Bericht über die unsägliche Willkür der Mächtigen und die absolute Rechtlosigkeit von Frauen in dieser traditionellen Stammesgesellschaft (zugleich ein wenig hoffnungsfrohestimmender Beitrag zur Frage, wie unter solchen Bedingungen z.B. in Afghanistan Demokratie funktionieren soll). Auch wenn das Buch keine literarische Entdeckung ist - die Geschichte verdient breite Beachtung. (2)
Personen: Mai, Mukhtar
SOZ 553 PAK
Mai, Mukhtar:
¬Die¬ Schuld, eine Frau zu sein / Mukhtar Mai mit Marie-Thérèse Cuny. - München : Droemer, 2006. - 239 S. : Ill. (farb.) ; 21 cm
Einheitssacht.: Déshonorée
ISBN 978-3-426-27396-8 fest geb. : EUR 16.90
Zugangsnummer: 65906015600
SOZ 553 PAK - Sachlit. Erw