Rezension
Die 17-jährige Clarissa stammt aus einer wohlhabenden Familie und lebt auf Deyning Park nahe London. Im Sommer 1914 gibt die Familie eine Party, auf der auch Tom, der Sohn der Haushälterin eingeladen ist. Tom gehört nicht in die Gesellschaftskreise Clarissas, ihre Mutter verordnet Distanz. Die sich anbahnende große Liebe lässt sich nicht aufhalten, auch nicht, als der 1. Weltkrieg die Welt erschütternd verändert. Die englische Schriftstellerin Judith Kinghorn debütiert mit einem Stoff, den schon Charlotte Link in Sturmzeit (BA 10/89) verarbeitete. Kinghorn erzählt in der Ich-Form authentisch das Schicksal von Clarissa, die in den gesellschaftlichen Zwängen und der Härte des Krieges von einem naiven Mädchen zur erwachsenen Frau heranreift. Sprachlich brillant leidet der Liebesroman aber teilweise an Längen, dennoch sind insbesondere jugendliche Gefühle und die Kriegsdramatik plastisch dargestellt. Brieffragmente machen die Zerrissenheit und Doppelmoral der Konventionen deutlich und zeichnen die Innenwelt der Figuren mit einer ganz eigenen Sprache, für Liebhaberinnen großer Gefühle empfohlen.
Personen: Kinghorn, Judith
KING
Kinghorn, Judith:
¬Die¬ Sommertänzerin : Roman / Judith Kinghorn. - Dt. Erstausg. - München : Blanvalet, 2012. - 541 S. ; 19 cm. - (Blanvalet ; 37909)
Einheitssacht.: ¬The¬ last summer
ISBN 978-3-442-37909-5 kt. : EUR 9.99
Zugangsnummer: 80612025497
KING - sch. Lit.Erw