Rezension
Sie heißen Inferninho, Locke oder Tutuca, sind jung, meist schwarz und sehen ihre einzige Chance in einer Gangsterkarriere. Wie in anderen Favelas in und um Rio de Janeiro ist auch in der "Stadt Gottes" Gewalt an der Tagesordnung. Im allgemeinen Überlebenskampf gilt das Recht des Stärkeren. Rücksichten werden keine genommen, wenn es darum geht, zu Geld und zweifelhaftem Ansehen zu gelangen. Moralische Instanzen existieren nicht; die korrupte Polizei erscheint lediglich als eine weitere skrupellose Bande, die nicht für Sicherheit und Ordnung sorgt, sondern allenfalls willkürliche Rachefeldzüge startet. In seinem autobiografischen Roman (der unter dem Titel "City of God" erfolgreich verfilmt wurde) schildert Paolo Lins realistisch die Entwicklung seiner zahlreichen Protagonisten, deren Schicksal sich nur in Kleinigkeiten unterscheidet. Er schreibt weitgehend emotionslos und verzichtet auf Romantisieren und Moralisieren. Ein erschütterndes Porträt einer hoffnungslosen Jugend. Breit empfohlen.
Personen: Lins, Paulo
LINS
Lins, Paulo:
¬Die¬ Stadt Gottes : Roman = City of God / Paulo Lins. - 1. Aufl. - München : blumenbar, 2004. - 494 S. ; 20 cm
Einheitssacht.: Cidade de Deus
ISBN 978-3-936738-12-4 fest geb. : EUR 20.00
Zugangsnummer: 65905004164
LINS - sch. Lit.Erw