Rezension
Das ist schon ein merkwürdiges Grüppchen, das sich in Shanghai trifft, um eine Verschwörung anzuzetteln, die den chinesischen Apparat im Kern treffen soll. Doch ist der Frust des Malers Bao verständlich, der jahrelang nur Maos Augenbrauen nachzuzeichnen hatte, damit dessen Porträt nicht Schaden litt. Also entscheidet man sich, Maßnahmen zu ergreifen, um das übergroße, stets präsente Bild des großen Vorsitzenden zu vernichten. Sein Gesicht, mithin die anhaltende Macht, die es auslöst, soll ausgelöscht werden. Wenn sein Kopf zudem von den Briefmarken verschwindet, wäre das ebenfalls eine revolutionäre Tat. Anordnungen der Partei müssen ausgehebelt werden, Direktiven sind zu ändern. Sarkastisch-beziehungsreiche Satire des Autors und Sinologen (zuletzt: "Wenn Männer sich verheben", BA 4/97). - Ab mittleren Beständen.
Personen: Spengler, Tilman
SPENG
Spengler, Tilman:
¬Die Stirn, die Augen, der Mund : Roman / Tilman Spengler. - 1. Aufl. - Reinbek bei Hamburg : Rowohlt, 1999. - 254 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-498-06274-3 fest geb. : 39,80 + F
Speng - sch. Lit.Erw