Fuchs, Christian
Die Zelle rechter Terror in Deutschland
Sachlit. Erw


Rezension

Das neue Buch der beiden renommierten Journalisten erzählt die Geschichte der Zwickauer Terrorzelle, die sich "Nationalsozialistischer Untergrund" nannte und von 2000 - 2006 mehrere als "Döner-Morde" bekannt gewordene Attentate auf ausländische Kleinstunternehmer in ganz Deutschland verübte. Diese wurden zunächst als milieuinterne Verbrechen angesehen und nicht mit nationalsozialistischem Hintergrund in Verbindung gebracht. Sie beschreiben, wie aus drei Mittelschichtskindern rechtsextreme Terroristen werden konnten, die über ein Jahrzehnt unentdeckt mordeten und im Untergrund lebten. Detailgenau erfährt der Leser, wie sie ihren Alltag organisierten, wer ihnen half und wie sie ihre Taten verübten. Und wie durch den Selbstmord der beiden Hauptangeklagten das ganze Ausmaß an die Öffentlichkeit gedrungen ist. Parallel dazu geben die beiden Autoren ein getreues Bild des gesellschaftlichen Klimas nach der Wende wider, in dem sich das Trio ungestört radikalisieren konnte. Beate Zschäpe sitzt noch in Untersuchungshaft und wartet auf ihren Prozess, der im Herbst beginnt. Derzeit breites Medienecho. Nicht nur aufgrund der Aktualität neben allgemeinen Titeln über rechtsradikalen Alltag in Deutschland (zuletzt Astrid Geisler) breit empfohlen.


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Personen: Fuchs, Christian

Schlagwörter: Deutschland Nationalsozialismus

POL 169 F

Fuchs, Christian:
¬Die¬ Zelle : rechter Terror in Deutschland / Christian Fuchs ; John Goetz. - 1. Aufl. - Reinbek bei Hamburg : Rowohlt, 2012. - 264 S. : Ill. ; 22 cm
ISBN 978-3-498-02005-7 kt. : EUR 14.95

Zugangsnummer: 65912008760
POL 169 F - Sachlit. Erw