Rezension
"Drop City": eine Kommune von männlichen und weiblichen Aussteigern und Ausreißern, Blumenkindern und Hippies, der Slogan ist "Love and Peace"; Gitarrenmusik, Rotwein, Gras und LSD, gut drauf sein ist das Einzige, was zählt. Als die kalifornischen Behörden den Abbruch des Camps verfügen, zieht die Schar mit Sack und Pack und Drogenvorrat in einem uralten, bunt bemalten Bus, verlockt von romantischen Landschaftsbildern, ans Ende der Zivilisation in Alaska. Hier machen die Umgangsformen der Trapper einer - und der Winter mit Kälte, Hunger und allgemeinem Frust andererseits den Illusionen vom gewaltfreien Leben im Einklang mit der Natur ein Ende. Der Roman lebt aus dem Geist und der Sprache der 1970er; die Naivität und permanente drogenbedingte Mischung aus Euphorie und Lethargie der Hippie-Generation sind mit Sympathie und leiser Ironie decouvriert; die Frage nach dem Scheitern, nach dem nackten Überleben, hält die äußere Spannung bis zum Schluss wach. Sehr empfohlen.
Personen: Boyle, Tom Coraghessan
BOYL
Boyle, Tom Coraghessan:
Drop City : Roman / T. Coraghessan Boyle. - München [u.a.] : Hanser, 2003. - 524 S. ; 22 cm
Einheitssacht.: Drop city
ISBN 978-3-446-20348-8 fest geb. : EUR 24.90
BOYL - sch. Lit.Erw