Rezension
1958 beendete die 1919 in Leutkirch im Allgäu geborene Dora Prinz ihr Leben als Magd und arbeitete fortan in einer Baumschule, zuletzt in einer Fabrik. Durch die "Englische Krankheit" blieb sie zeitlebens sehr klein, doch sie war stark. Ihre Erinnerungen zaubern in ihrer Schlichtheit und Genauigkeit ein wunderbares Porträt bäuerlichen Lebens vor der Zeit des "Wirtschaftswunders". Voller erfahrungsdichter Schilderungen von Arbeitsabläufen im Jahreslauf, Charakteren und Mentalitäten ihrer Herrschaft, vom bäuerlichen Familienleben und Kindersegen. Fast unvorstellbar inzwischen damalige Mühen rund um Ernährung oder Sauberkeit und die umfassende Eigenproduktion, die Viehwirtschaft ohne heutige Maschinen, die existenzielle Abhängigkeit vom Wetter usw. Dora Prinz zeichnet weder eine nostalgische Idylle noch will sie mit ihrem Schicksal beeindrucken. Ein Brand, der Tod ihrer Mutter, eine psychisch kranke Bäuerin, eine enttäuschte Liebeshoffnung, ein Wirbelbruch sind die hervorragenden Ereignisse im stillen Fluss ihrer Erzählung, niedergeschrieben von Sabine Eichhorst. Dieser Titel wird überall berühren. (1)
Personen: Prinz, Dora
ALLG 235 PRI
Prinz, Dora:
¬Ein¬ Tagwerk Leben : Erinnerungen einer Magd / Dora Prinz mit Sabine Eichhorst. - Orig.-Ausg. - München : Droemer, 2009. - 282 S. : Ill. ; 22 cm
ISBN 978-3-426-27418-7 fest geb. : EUR 19.95
ALLG 235 PRI - Sachlit. Erw