Rezension
1942, die Deutschen haben Polen besetzt. Der 9-jährige Felix ist Jude. Seit 3 Jahren lebt er in einem katholischen Waisenhaus. Er weiß nichts von Verfolgung und Vernichtung und wartet auf seine Eltern. Als Bücher verbrannt werden, flieht er, um sie zu warnen, weil sie Buchhändler sind. Während der Flucht begreift er, dass die Nazis nicht nur Bücher hassen, sondern auch Juden. Als er auf die kleine Zelda trifft, deren Familie getötet worden ist, nimmt er sie mit. Beide werden aufgegriffen, kommen aber im Getto unter die Obhut von Barnek, der sich um die Waisenkinder kümmert. Als die Kinder deportiert werden sollen, begleitet er sie. - Vorbild für diese Figur ist Janusz Korczak. Das Buch endet mit der Flucht von Felix und Zelda, aber damit sind sie nicht gerettet. Tröstlich, in englischer Sprache existiert der Fortsetzungband "Then". Das Buch beschreibt, wie das Humane zerbricht, aber Hoffnungsträger ist der Junge mit seiner Fantasie, seiner Geradlinigkeit und Empathie, die aus einem unverletzlichen inneren Kern kommen. Erzählt wird eindringlich und unpathetisch. Auch für junge Erwachsene zu empfehlen.
Personen: Gleitzman, Morris
GLEI
Gleitzman, Morris:
Einmal / Morris Gleitzman. - Dt. Erstausg. - Hamburg : Carlsen, 2009. - 187 S. ; 20 cm. - (Carlsen ; 862)
Einheitssacht.: Once
ISBN 978-3-551-35862-2 kt. : EUR 8.95
Zugangsnummer: 65910002155
GLEI - Jugendroman