Rezension
Eiskalt läuft es einem manchmal den Rücken runter bei diesem "Eiswinter". Denn Brigitte Beil (vgl. "Maskal", BA 6/03) erzählt die Geschichte der übergroßen Liebe des bürgerlichen Mädchens Gesche im 17. Jahrhundert in Plön, ungemein eindrucksvoll und einfühlsam. Gesche verliebt sich, was alle in ihrer Umgebung äußerst unpassend finden, in einen "Mohren". Trompeter beim Militär ist der Mann aus Afrika, und die beiden unternehmen alles, um ihre Liebe leben zu dürfen. Alle Hindernisse scheinen überwunden, das Familienglück mit 3 Kindern vollkommen, die Schikanen überstanden, da bricht der Tod in die kleine Familie ein, zerstört Gesches Glück gnadenlos. Das alles wird in der Rückschau erzählt, von Gesche, die in einer neuen Ehe lebt, einen Chirurgen geheiratet hat, der sie liebt und zuvor mit einer dunkelhäutigen Frau verheiratet war. Alles scheint gutzugehen, doch Gesche kann nicht von ihrer großen Liebe Christian lassen und das bis zur bitteren Konsequenz. Eine unspektakulär aber ganz dicht erzählte Geschichte, die total in ihren Bann zieht, man fühlt, liebt und leidet mit.
Personen: Beil, Brigitte
BEIL
Beil, Brigitte:
Eiswinter : Roman / Brigitte Beil. - Orig.-Ausg., 2. Aufl. - München : Btb, 2011. - 382 S. : Ill. ; 19 cm. - (Btb ; 74186)
ISBN 978-3-442-74186-1 kt. : EUR 9.99
BEIL - sch. Lit.Erw