Rezension
Schüsse peitschen durch die Schule. Sie treffen gezielt. Der schöne Tobi stirbt, seine Freundin, die 15-jährige Miriam, entwischt dem Amokläufer nur knapp. Jahrelang wurde der Außenseiter Matias gemobbt. Die Rache vor seinem Selbstmord ist umso gnadenloser. Miriams Verzweiflung scheint unüberwindbar. Ihre Mutter, die die Familie vor Jahren verlassen hatte, kehrt zurück, um dem seelisch gebrochenen Opfer zur Seite zu stehen. Eine Psychologin hilft ebenfalls, nur Miriams beste Freundin Joanne bricht jeden Kontakt ab. Ein Gedanke plagt Miriam und viele der Mitschüler: "Sind wir schuld?". In typografisch abgesetzten Rückblenden lässt die Ich-Erzählerin prägende Stationen ihres Lebens nochmals an sich vorüberziehen, z.B. die schönen Stunden mit ihrer 1. großen Liebe Tobi oder mit Joanne, aber auch die Situationen, in der sie oder die anderen Matias drangsalierten. Kann Miriam so überhaupt weiterleben? Dieses überragende Debüt einer blutjungen Autorin (Jahrgang 1995) lässt in jeder Beziehung aufhorchen: Eindringlich und glaubhaft schildert sie eine menschliche Tragödie. Mehr von diesem großen Talent!
Personen: Seidl, Anna
SEID
Seidl, Anna:
Es wird keine Helden geben / Anna Seidl. - Hamburg : Oetinger, 2014. - 251 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-7891-4746-3 fest geb. : EUR 14.95
SEID - Jugendroman