Rezension
Cam ist krebskrank, austherapiert und ohne Heilungschancen. Ihr Umgang mit dem nahenden Tod ist stoisch-pragmatisch, Hoffnung auf ein Wunder ist kein Thema für sie. Während Mutter und Schwester mit dem Schicksal hadern, arbeitet Cam eine Liste der Dinge ab, die sie vor ihrem Tod noch erledigen will, z.B. "meine Unschuld auf einer Fassbierparty verlieren" und "mit Ladendiebstahl in kleinem Stil experimentieren". Unterdessen zieht die Familie in einen Ort ("Promise"), in dem Unerklärliches möglich sein soll. Und tatsächlich geschehen "Wunder": Cam verliebt sich, lernt, dass Hoffnung ein Glück für sich ist und die Liebe stärker als der Tod und die Angst vor dem Verlust. Cams ironisch-sarkastischer Ton, die pointenreichen Dialoge und lebensprallen Figuren sorgen dafür, dass dies kein trauriges Buch ist, sondern eines, dass das Leben feiert. Ihm ist zu wünschen, dass es neben J. Green: "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" (ID-A 32/12) und J. Downham: "Bevor ich sterbe" (BA 4/08) nicht untergeht. Insbesondere mit Downham weist der Roman viele inhaltliche Parallelen auf. Für alle.
Personen: Wunder, Wendy
WUND
Wunder, Wendy:
Flamingos im Schnee : Roman / Wendy Wunder. - 1. Aufl. - München : Goldmann, 2013. - 351 S. ; 22 cm
Einheitssacht.: ¬The¬ probability of miracles
ISBN 978-3-442-31323-5 fest geb. : EUR 17.99
Zugangsnummer: 80613018058
WUND - sch. Lit.Erw