Rezension
In der Weite des mittleren Westens, in einer Kleinstadt in Colorado, geht das Leben zwar seinen gewohnten Lauf, aber unter der Oberfläche ist einiges kaputt gegangen in den Beziehungen der Menschen. Die 17-jährige Victoria wird von ihrer Mutter einfach vor die Tür gesetzt, als sich herausstellt, dass sie schwanger ist. Die Ehe des Lehrers Tom ist zerbrochen, seine Frau ein nervliches Wrack. Trotz der inständigen Bitten der Söhne verlässt sie das Haus und später die Stadt. Aber es gibt auch Lichtblicke: die Lehrerin Maggie kümmert sich rührend um die schwangere Schülerin, bringt sie bei 2 älteren Farmern unter, die im Lauf der Jahrzehnte vergessen haben, wie man mit weiblicher Gesellschaft umgehen muss. Wie sich zwischen der schüchternen und unsicheren Victoria und den wortkargen, aber warmherzigen Farmern langsam ein inniges Verhältnis aufbaut, gehört zu den Stärken dieses ruhig erzählten und unspektakulären Romans, der sowohl die Verschüttungen im Zusammenleben aufdeckt die Folgen von Vereinsamung schildert, als auch der Hoffnung nach Wärme und Geborgenheit eine Chance gibt. Breit einsetzbar.
Personen: Haruf, Kent
HARU
Haruf, Kent:
Flüchtiges Glück : Roman / Kent Haruf. - 1. Aufl. - [München] : btb, 2001. - 315 S. ; 22 cm
Einheitssacht.: Plainsong
ISBN 978-3-442-75056-6 fest geb. : DM 44.00 + f
HARU - sch. Lit.Erw