Rezension
Im Nachlass des streitbaren Journalisten und hochgerühmten historischen Autors (1907-1999) fand sich ein Anfang 1939 niedergeschriebener Text, der wie seine englische Übersetzung bisher niemals publiziert wurde: Der Sohn eines hohen preußischen Beamten beschreibt darin sein Leben zwischen 1914 und 1933, soweit dieses von der Politik berührt und bestimmt wurde.: Den Sommer 1914 erlebt der 7-jährige bewusst als Beginn eines gigantischen Kriegsspiels, das seine Fortsetzung mit anderen Mitteln in den Anfängen der Republik findet: Hellsichtig sieht er, wohin der Weg der Nazis führen wird. Als Rechtsreferendar erlebt er 1933 hautnah die "Machtübernahme" am 30. Januar, den Reichstagsbrand und den Judenboykott am 1. April. Er ahnt, was daraus für die Juden folgen wird: Damit brechen die Erinnerungen abrupt ab. 1939 folgt er der jüdischen Freundin in die Emigration nach England, fortan als "Sebastian Haffner" zeichnend, um die Familie in Deutschland nicht zu gefährden. Eine "fulminante" Entdeckung ("Die Zeit")! (2 S)
Personen: Haffner, Sebastian
GESCH 13 HAF
Haffner, Sebastian:
Geschichte eines Deutschen : die Erinnerungen 1914 - 1933 / Sebastian Haffner. - 8. Aufl. - Stuttgart [u.a.] : Dt. Verl.-Anst., 2001. - 239 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-421-05409-8 fest geb. : DM 39.80
GESCH 13 HAF - Sachlit. Erw