Rezension
In der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts wird der Betrüger und Fälscher William Buelow Gould nach Australien deportiert. Bisher hatte er sich in seinem abenteuerlichen Leben mit kleinen Gaunereien über Wasser gehalten und von seinen mühsam angelernten künstlerischen Fähigkeiten profitiert. Nun fertigt er für den eitlen und verschrobenen Gefängnisarzt Lempriere Bilder von Fischen, die dem Auftraggeber helfen sollen, in die Royal Society aufgenommen zu werden. So malt Gould um sein Leben und schreibt heimlich und trotz Verbot seine Lebensgeschichte auf, wobei er in Ermangelung von Tinte sein Blut und andere Farbstoffe benutzt. Entsprechend zieren das aufwendig gestaltete Buch nicht nur Bilder von exotischen Fischen, sondern die einzelnen Kapitel sind auch in verschiedenen Farben gedruckt. In seinem 3., inhaltlich und stilistisch überzeugenden Roman, der mit dem renommierten Commonwealth-Preis ausgezeichnet wurde, zeichnet der australische Autor (zuletzt "Am Anfang der Erinnerung": BA 12/98) ein düsteres und makabres Porträt der australischen Kolonialzeit. Ab mittleren Beständen.
Personen: Flanagan, Richard
FLAN
Flanagan, Richard:
Goulds Buch der Fische : ein Roman in zwölf Fischen / Richard Flanagan. - Berlin : Berlin-Verl., 2002. - 459 S. : Ill. (farb.) ; 24 cm
Einheitssacht.: Gould's book of fish
ISBN 978-3-8270-0477-2 fest geb. : EUR 24.00
Zugangsnummer: 65903012327
FLAN - sch. Lit.Erw