Rezension
Vor 60 Jahren, Ende Juli 1943, verwandelte die Bombardierung der Alliierten Hamburg in ein Flammenmeer. Jürgen Bruhn, Journalist und Buchautor (zuletzt der hist. Roman "Störtebeker"), erzählt davon in seinem autobiographisch genannten Roman aus der Perspektive eines zehnjährigen Hamburger Jungen, der 1943 wie alle Jungen eigentlich nur Fußball im Kopf hat. Der Bombenterror wird für ihn zu einer unauslöschlichen Erfahrung. Er verliert innerhalb von wenigen Stunden drei seiner Freunde und seine Großeltern, flieht mit seiner Mutter durch die brennenden Straßen und kommt bei einem Bombenangriff auf die Bahnstrecke Hamburg-Lübeck nur durch die Hilfe eines russischen Kriegsgefangenen mit dem Leben davon. Die Zeit bis zum Kriegsende bleibt er im vor den Toren der Stadt liegenden Meiendorf. Dem Autor (Jg. 1937) ist ein gut recherchierter, authentisch wirkender Roman gelungen, der besonders jene ansprechen wird, die Krieg und Luftangriffe selbst erlebten oder durch die Berichte ihrer Verwandten einen Bezug dazu haben. Wegen der Erzählperspektive auch für jugendliche Leser geeignet.
Personen: Bruhn, Jürgen
BRUH
Bruhn, Jürgen:
Hamburg kaputt : autobiographischer Roman / Jürgen Bruhn. - Hamburg : ¬Die¬ Hanse, 2002. - 248 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-434-52584-4 fest geb. : EUR 19.00
BRUH - sch. Lit.Erw