Rezension
Die Geschichte der Beziehung zwischen Helene Bresslau (1879-1957) und Albert Schweitzer (1875-1965) ist die einer wachsenden Freundschaft, eines gemeinsamen Prozesses der Selbstentwicklung und Selbsterklärung. Fast nur Formalie scheint ihre Heirat nach 11 Jahren zunehmender Vertrautheit, um gemeinsam in Afrika ihr Lebenswerk zu beginnen. Gemeinsam erarbeiten sie Schweitzers Philosophie der "Ehrfurcht vor dem Leben", überstehen sie ungeheure Strapazen. Und doch ist ihre Ehe gezeichnet von Trennungen, wird sie über Jahre weg einzig in Briefen gelebt. Helene Schweitzers Gesundheitszustand verbietet ein Leben in den Tropen - kaum annähernd genesen, schifft sie sich fortan nach Afrika ein, um jedesmal geschwächter zurückzukehren. Ihr spätes, einziges Kind, 1919 geboren, zieht Helene wesentlich allein auf. Disziplin und Leidensfähigkeit und eine unerschütterliche Liebe und Treue zu ihrem Mann und den gemeinsamen Ideen und Idealen ließen Helene ein Leben annehmen, das ihr immense Opfer abverlangte. Verdienst der Biographin ist, dieses bewegende Leben frei von Pathos wie von Fiktion zu erzählen. (2)
Personen: Mühlstein, Verena
ALLG 235 SCHWE
Mühlstein, Verena:
Helene Schweitzer Bresslau : ein Leben für Lambarene / Verena Mühlstein. - München : Beck, 1998. - 298 S. : Ill.
ISBN 978-3-406-44202-5 fest geb. : 48,00 + f
ALLG 235 SCHWE - Sachlit. Erw