Rezension
Die Erinnerung führt den in der Sowjetunion geborenen Ich-Erzähler zurück nach Russland. Als er in einem Waisenhaus für Kinder aufwuchs, deren Eltern während der Stalinzeit als Volksfeinde hingerichtet wurden oder in Lagern verschwanden, war für ihn die Beziehung zu Alexandra, einer alten Französin, wie ein Rettungsanker, der ihn die rohe Heimatmosphäre vergessen ließ und ihm die so fremde französische Sprache und Kultur nahe brachte. Sie erzählte ihm auch von ihrer kurzen Liebe zu Jacques Dorme, einem französischen Jagdflieger, den es nach der Flucht aus deutscher Gefangenschaft in die Sowjetunion verschlagen hatte, wo er tödlich verunglückte. Wie in seinem großen Erfolg "Das französische Testament" (BA 1/98) beschäftigt sich der in Sibirien geborene Andreï Makine (zuletzt "Musik eines Lebens": BA 11/03) auch hier mit autobiografischen Erlebnissen. Dabei ist ihm eine melodramatische und nostalgische Darstellung der "Tauwetterperiode" nach Stalins Tod gelungen, die ab mittleren Beständen einsetzbar ist.
Personen: Makine, Andreï
MAKI
Makine, Andreï:
Himmel und Erde des Jacques Dorme : Roman / Andreï Makine. - 1. Aufl. - Hamburg : Hoffmann und Campe, 2004. - 207 S. ; 22 cm
Einheitssacht.: ¬La¬ terre et le ciel de Jacques Dorme
ISBN 978-3-455-05147-6 fest geb. : EUR 15.90
Zugangsnummer: 65905001114
MAKI - sch. Lit.Erw