Rezension
Nach 12 Jahren indikationsorientierter Sterbebegleitung und -forschung am Kantonsspital St. Gallen (vgl. Auswertung in "Grenzerfahrung Gott", Kreuz-Verlag; 2010) beschreibt die Leiterin der Psychoonkologie hier den Prozess des Sterbens, wobei sie auf Erfahrungen mit 800 Sterbenden zurückgreift. Dabei vertritt sie die These, dass dabei das Ich in den Hintergrund trete und ein anderer Bewusstseinszustand unabhängig von Weltanschauung und Glaube näher rücke. Über die von E. Kübler-Ross beobachteten 5 Sterbephasen hinaus, die aber nur einen Weg der Einwilligung beschreiben, ereigne sich eine grundlegende Wandlung des Ichs, ein Loslassen, das sich modellhaft in 3 weiteren Phasen darstellen lasse. Sie spricht von einem Davor, Hindurch und Danach, das aber nicht als Jenseits, sondern als äußerster Zustand im Diesseits anzusehen sei. Beeindruckendes, ernst zu nehmendes Zeugnis, das über Kübler-Ross hinausführt. Ergänzend zu personalen Erfahrungsberichten wie Barbara Dobrick: "Vom Lieben und Sterben" (BA 12/10) und zur Bestandsaufnahme "Ich möchte sterben, wie ich gelebt habe" (BA 5/10) empfohlen.(2)
Personen: Renz, Monika
MED 14,1 R
Renz, Monika:
Hinübergehen : was beim Sterben geschieht ; Annäherungen an letzte Wahrheiten unseres Lebens / Monika Renz. - Freiburg : Kreuz-Verl., 2011. - 159 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-451-61029-5 fest geb. : EUR 14.95
MED 14,1 R - Sachlit. Erw