Rezension
Mit der Flucht aus der DDR in den Westen, in das "Land der Verheißung" ist für die 7-jährige Ich-Erzählerin und ihre Familie gar nichts besser geworden. Trotz Teakholzmöbeln und Opel Rekord führen die Eltern nicht das Leben, von dem sie geträumt haben und lassen ihre Wut und Enttäuschung an der Tochter aus. Die Eltern isolieren sie, vernachlässigen und verprügeln sie. Sie hat niemanden, mit dem sie reden kann. An ihrem 7. Geburtstag, nach einer besonders heftigen Misshandlung, hat sie eine gute Idee: Sie macht eine Zeitreise 40 Jahre in die Zukunft und hört fortan die Stimme ihres älteren Ichs, mit dem sie reden kann. Vanderbekes neuer Roman (zuletzt "Der Sommer der Wildschweine", ID-A 16/14) hat Parallelen zur Biografie der Autorin. Es ist erneut ein schmaler, schnell gelesener Band. 160 Seiten reichen ihr, um Personen zu skizzieren, die im Gedächtnis bleiben. Und der typische Vanderbeke-Sound des Monologs verfängt auch hier sofort. Für alle Bibliotheken, in denen die Autorin Fans hat.
Personen: Vanderbeke, Birgit
Standort: SL
VAND
Vanderbeke, Birgit:
Ich freue mich, dass ich geboren bin : Roman / Birgit Vanderbeke. - 2. Auflage. - München, Berlin, Zürich : Piper, 2016. - 153 Seiten
ISBN 978-3-492-05754-7 fest geb. : EUR 18.00
VAND - sch. Lit.Erw