Rezension
Schon lange hat mich kein Buch so bewegt wie dieser anrührende Lebensbericht einer Deutschen, die seit 1975 im Irak lebt. Sie hat das Glück eines sehr liebevollen, solidarischen Mannes, der immer wieder den Ausgleich zwischen seiner konservativen, moslemischen Familie und seiner europäisch aufgewachsenen, christlichen Frau schafft. Der labile Frieden, stets von Eifersüchteleien, Intrigen und unüberbrückbar scheinenden Konflikten bedroht, mündet nach gemeinsam durchlittenen Schicksalsschlägen in tiefes gegenseitiges Verständnis und Zusammengehörigkeitsgefühl. Auf Zeiten des Glücks folgen furchtbare Einbrüche, der Krieg mit dem Iran trifft die Familie mit aller Wucht, die Großfamilie und ihre Traditionen zerfallen. Der Kuwait-Krieg kurz darauf hinterläßt nur noch Verwüstungen, im erschütternden Kriegstagebuch von Anfang 1991 festgehalten. Und doch ist dieses Buch eines über unbezwingbare Liebe, über beglückende Erfahrungen, inneres Über-sich-Hinauswachsen, das Reifwerden mit all seinen Verwundungen und Stärken - und das ganz unsentimental. (1)
Serie / Reihe: Erfahrungen
Personen: Laufenberg, Maria
ALLG 235 LAU
Laufenberg, Maria:
Im Schatten der goldenen Moschee : eine Europäerin zwischen zwei Kulturen / Maria Laufenberg. - München : Nymphenburger, 1997. - 351 S. ; 21 cm. - (Erfahrungen)
ISBN 978-3-485-00764-1 fest geb. : 39,90 + F
ALLG 235 LAU - Sachlit. Erw