Rezension
Spaß am Spaß vorausgesetzt, sind die Krüss'schen Nonsensverse ein wahres Panoptikum der Zoologie, entstanden zwischen 1951-1964 an "merkwürdigen Orten und aus merkwürdigen Anlässen". In der Carlsen-Buchausgabe (BA 12/03), auf die sich diese Auswahl stützt, sind sie erstmals vollständig gesammelt. Die Verse erzählen von Nilpferd-Hochzeit, Barsch-Begräbnis, Hummerjan, Schnäpse trinkenden Möpsen oder Spatzen-Internationale; erfinden Fabeln (Der Fuchs und die Trauben), Wortspiele, Buchstabengedichte, spielen mit Traum- und verkehrter Welt. 43 Tierfiguren und -perspektiven sind hier mit Witz skizziert. Doch keinesfalls alles, was vordergründig als Nonsens erscheint, ist ohne Hintersinn. - James Krüss und Hans Clarin waren Freunde. Mit feinem Gespür für den Krüss'schen Witz gibt Clarin den Versen Stimme. Sein Schmunzeln ist schier hörbar, überträgt sich, stiftet an, selbst weiter zu fantasieren, zu dichten. Die kurzen, trennenden Akkordeonklänge (Hans-Georg Spiegel) zwischen den Versen nehmen den Witz auf und verhindern, dass alles ineinanderfließt. Heitere Hörkost für Kleine und Große. Empfehlenswert.
Personen: Krüss, James Schaack, Angelika
CD-SLK
Krüss, James:
James' Tierleben / James Krüss. Gesprochen von Hans Clarin. Regie: Angelika Schaack. - Hamburg : Hörcompany, 2004. - 1 CD + Beil.
ISBN 978-3-935036-53-5 EUR 14.90
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