Rezension
Kaum zu glauben, was in Kinderköpfen wie dem von Kaspar Dreidoppel alles erdacht wird: Da fliegen Untertassen (wenn auch nicht lang), kämpfen Klobürsten mit dem Fön, krabbeln Brötchenkrümel plötzlich als Ameisen herum, wird der Fleck an der Zimmerdecke zu Don Flecko und spielt dem (Teddy-)Bärenbändiger böse mit, bis die strumpffressende Kommode und der geliehene afrikanische Zombie eingreifen ... Wenn nur Kaspars Mutter verstände, dass er keineswegs alles kaputt machen will, was leider immer wieder passiert, wenn sich in seiner Fantasie einfach die Dinge beleben. Wenn sie doch verstände, dass er, um Puppenspieler zu werden, gar keine Puppen braucht! - Voller Situationskomik wird hier von einem fantasie- und temperamentvollen Pechvogel erzählt, den Freunden und seiner überforderten, allein erziehenden Mutter, die doch am Ende den Sohn liebevoll als nervigsten Sohn der Welt in den Arm nimmt. - Mit komisch ausgefeilten Figuren, darunter der liebenswerte Jungen-Held, mit frechen Federskizzen und Wechseldruckschrift für Fantasie- und Realpassagen. - Erfrischend heitere Lektüre mit Tiefgang. Empfehlenswert.
Personen: Kemnitz, Tina
KEM
Kemnitz, Tina:
Kaspar Dreidoppel / Tina Kemnitz ; Gregor Eisenhauer. - Hamburg : Carlsen, 2008. - 123 S. : Ill. ; 21 cm
ISBN 978-3-551-55433-8 fest geb. : EUR 12.90
KEM - SLK0 - SLK3