Rezension
Ohne störende pädagogische oder sonstige Kommentare und ständige Einmischungen Erwachsener lässt der Autor (zuletzt: "Die Lebenden", BA 2/03) den Jungen Martin über gut 10 Jahre, von 1964-75, seine persönliche Geschichte aus subjektiver Sicht erzählen. Da ist nichts konstruiert oder sonst wie passend gemacht. So ähnlich sind viele von uns größer geworden, mit den gleichen Sprüchen auf den Lippen, die das Fernsehen (ohne 30 Programme) und die Werbung stets parat hatten. Und weil die Episoden in Familie, Schule und bei der Bundesliga in der gleichen Weise erlebt wurden, wie sie hier schnörkellos und frei von falscher Nostalgie aneinandergereiht werden ist der "Kindheitsroman" so authentisch. Zugleich entsteht ein geglücktes Zeitbild ohne Pathos, das kindlich-jugendliche Lebenserfahrung vergnüglich wie lesenswert bündelt. - Für alle.
Personen: Henschel, Gerhard
HENS
Henschel, Gerhard:
Kindheitsroman / Gerhard Henschel. - 1. Aufl. - Hamburg : Hoffmann und Campe, 2004. - 493 S. : Ill. ; 22 cm
ISBN 978-3-455-03171-3 fest geb. : EUR 22.90
HENS - sch. Lit.Erw