Rezension
Wie schon in den 4 Bänden zuvor (diese noch im vornehmeren Hardcover; 4. Fall: BA 1/08) muss der Hamburger Historiker Stachelmann wider Willen Detektiv spielen - bei explosiv hochpolitischen und mörderischen Delikten, mit Wurzeln erneut im Altnazi- und im Antifa-Umfeld. Die anfangs schleppende Handlung mit ziemlich gewaltsam gedrechselten, auch aberwitzigen Motivationen setzt zu Hochzeiten des Kalten Krieges während der Adenauer-Ära ein, als 1959 einstige Blutrichter Hitlers einen standhaften Antifaschisten zur Flucht in die DDR treiben. Aufgeklärt wird dieser Vorfall erst zuzeiten der Terrorhysterie um 2007. Als die Spannung rapide nachzulassen beginnt, zieht Ditfurth die Wunderwaffe Stasi aus dem Hut und nun wird "das Schwein" gejagt, ein "zum Killer" ausgebildeter Tschekist. Ein Reißer der Extraklasse ist der auch sprachlich eher dürftige Krimi nicht, aber die in diesem Genre viel zu seltene politische Thematik und die originell-kauzige Aufklärerfigur sind Garanten eines ziemlich prallen Lesevergnügens, das sich auch ohne Kenntnis der anderen Stachelmann-Fälle einstellen kann.
Serie / Reihe: KiWi
Personen: Ditfurth, Christian von
DITF
Ditfurth, Christian ¬von¬:
Labyrinth des Zorns : Stachelmanns fünfter Fall / Christian von Ditfurth. - Orig.-Ausg., 1. Aufl. - Köln : Kiepenheuer & Witsch, 2009. - 399 S. ; 19 cm. - (KiWi ; 1095 : Paperback)
ISBN 978-3-462-04086-9 kt. : EUR 8.95
DITF - sch. Lit.Erw