Rezension
Der 8-jährige Srulik verliert bei der Flucht aus dem Warschauer Ghetto seine Eltern und muss sich während der letzten Kriegsjahre allein durchschlagen. Zunächst hält er sich mit einer Gruppe jüdischer Jugendlicher in den Wäldern versteckt. Später sucht er Essen, Unterkunft und Arbeit bei polnischen Bauern. Um zu überleben, muss er seine jüdische Identität verleugnen. Der Junge trifft aufrechte Menschen, darunter auch einen deutschen Soldaten, die ihr Leben riskieren um ihm zu helfen, aber auch Verräter. Srulik meistert sein Schicksal mit bewundernswertem Mut und Überlebenswillen. Als der Krieg vorbei ist, hat er jedoch seine Herkunft, seine Familie und seinen Glauben fast vergessen. - Der Autor beschreibt ein authentisches Schicksal unsentimental, ja fast emotionslos und überwindet, vielleicht gerade deshalb, mühelos die Distanz zum Leser. Wieder ist Uri Orlev (vgl. "Die Bleisoldaten", BA 5/99 u.a.) ein herausragender Jugendroman zum Thema Holocaust gelungen. Grundbestand für alle öffentlichen Bibliotheken.
Personen: Orlev, Uri
ORLE
Orlev, Uri:
Lauf, Junge, lauf : Roman / Uri Orlev. - Weinheim [u.a.] : Beltz & Gelberg, 2004. - 228 S. ; 22 cm
Einheitssacht.: Ruz, jeled, ruz
ISBN 978-3-407-80925-4 fest geb. : EUR 14.90
Zugangsnummer: 65904011099
ORLE - Jugendroman