Rezension
Wie gehabt (so schon in den 3 Fällen zuvor, vgl. BA 12/02; 8/04; 10/06) agiert der Hamburger Historiker Stachelmann als Hobby-Detektiv in eigener Sache - nach Schüssen auf ihn in der Uni, dem bestialischen Mord an seiner Lieblingsstudentin, einer Chatroom-Kampagne voller "Faschoscheiß"-Vorwürfen. Sie gelten seiner Habilschrift über das KZ Buchenwald mit einer teils denunziatorischen Zerstörung von "SED-Legenden". Stachelmann recherchiert im linken Spektrum, in der Antifa-Szene und bei DKP-Stalinisten, wird aber schließlich im Altnazi-Umfeld fündig. Ditfurth hat Bezüge zu den bisherigen Stachelmann-Büchern eingeflochten: Der neue Fall 4 ist so auch ohne deren Lektüre verständlich. Trotz grassierender Unglaubwürdigkeiten, Klischees, Geschwätzigkeit beim Ausbreiten der Überlegungen und Ängste Stachelmanns wieder ein passabler, nach lahmer Exposition doch rundherum spannungsgeladener, zeitbrisanter Politthriller - auch wenn die Verbrechen schließlich inkonsequent doch nicht politisch motiviert sind. Da hat bloß einer "was an der Schüssel" gehabt ...
Personen: Ditfurth, Christian von
DITF
Ditfurth, Christian ¬von¬:
Lüge eines Lebens : Stachelmanns vierter Fall / Christian v. Ditfurth. - 1. Aufl. - Köln : Kiepenheuer & Witsch, 2007. - 427 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-462-03933-7 fest geb. : EUR 19,90
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