Rezension
Hätte ich freiwillig nach einem Roman mit diesem Titel gegriffen? Nein. Habe ich ihn später beim Lesen aus der Hand legen können? Nein! Weder literarisch spektakulär oder kunstreich - noch vordergründig reißerisch oder spannend, ist er doch überaus lesenswert. Dem Leben abgeschrieben und doch fantastisch. Mit dem Kunstgriff einer kaum ohne Verlegenheitshüsteln beschreibbaren Plüsch-"Mausi", die ihm eine fast mythische Aura gibt, wenn sie die Metaebene des Kommentators einnimmt. Dabei geht es hier um eine sehr reale Frau um die 40, berufstätig, alleinerziehende Mutter einer 14-jährigen Tochter. Mit im Haushalt sind ihr eitler Vater und ihre in Liebesdingen komplizierte Schwester. Keine Superfrau, sondern eine wie viele, die dasselbe erlebt wie viele. Dass das Leben ungerecht ist und doch vergnüglich, eigentlich ausgefüllt mit Berufs- und Hausarbeit. Und dann kommt ab und zu - trotz schnippischer Gegenwehr - die Liebe vorbei ... Klingt banal, doch Hammerls trockener Humor macht daraus ein anrührendes und erfrischendes Leseerlebnis.
Personen: Hammerl, Elfriede
HAMM
Hammerl, Elfriede:
Mausi : Roman / Elfriede Hammerl. - Frankfurt/Main [u.a.] : Deuticke, 2002. - 395 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-216-30619-7 fest geb. : EUR 19.90
HAMM - sch. Lit.Erw