Rezension
Der Titel ist der Aufschrei einer 50-Jährigen, deren Mutter dauerhaft erkrankt ist. In ihrer Seniorenwohnung erleidet diese einen Hirninfarkt, folgend Aphasie und Demenz. Die Tochter besucht sie täglich in den Kliniken, vernachlässigt dadurch Beruf, Familie und Ehe. Sie ist trotzdem getrieben von Schuldgefühlen, nicht genug für die Mutter zu tun, die inzwischen wegen ständigem Bewegungsdrang festgebunden wird. Als sie zufällig deren frühere Patientenverfügung findet, legt sie diese dem Arzt vor, der beiläufig trocken bemerkt, Euthanasie sei bei Demenz nicht erlaubt. Er äußert ferner, von solchen Verfügungen nicht viel zu halten, plane die nächste Operation, um die Mutter bald entlassen zu können. Die Tochter erleidet einen Nervenzusammenbruch, soll sich auf einer Kreuzfahrt erholen, weiß aber nicht, was danach auf sie zukommt. Sprachlich und stilistisch ausgereift, glaubhaft und bewegend schildert die Autorin (zuletzt BA 11/06) Mutter und Tochter und die sie verbindenden Ereignisse. Bereits Mittelstadtbibliotheken sehr empfohlen.
Personen: Dorrestein, Renate
DORR
Dorrestein, Renate:
Mein Sohn hat ein Sexleben und ich lese meiner Mutter Rotkäppchen vor : Roman / Renate Dorrestein. - 1. Aufl. - München : Bertelsmann, 2007. - 286 S. ; 21 cm
Einheitssacht.: Mijn zoon heeft een seksleven en ik lees mijn moeder Roodkapje voor
ISBN 978-3-570-00980-2 fest geb. : EUR 16.95
Zugangsnummer: 80608000080
DORR - sch. Lit.Erw