Rezension
Christinas Lebensbeichte ist nicht nur die therapeutisch gewünschte Offenlegung ihrer maßlosen Eifersucht gegenüber ihrer Schwester Frida, sie lässt die Geschichte einer exzentrischen Frau entstehen, die gegen ihre körperlichen Gebrechen und schmerzhaften Leiden ihre künstlerische Begabung einsetzt. Frida Kahlo (1907-1954), die mexikanische Künstlerin, die in Europa weitaus bekannter geworden ist als ihr Partner Diego Riviera, der eher als politischer Wandmaler wahrgenommen wird, lebt von ihrer Selbstinszenierung; die Ideale, die sie in den revolutionären Zeiten ihres Landes entwickelt, scheinen eher zweitrangig. Sie inszeniert sich selbst in ihren starken Porträts, sie macht die Ausstellungen ihrer und Diegos Werke zu frequentierten Inszenierungen. Sie zieht Menschen an, sie benutzt sie und - so empfindet es Christina - sie nutzt sie aus. Christina leistet sich einen Ausgleich, in dem sie dem Werben Diegos nachgibt; für Diego nur eine Episode, für Christina nur vorübergehend eine Stärkung ihres Selbstwertgefühls. - Romanhafte Ergänzung zu Mayden Herrera (zuletzt BA 4/96), ein starker Frauenroman.
Personen: Mujica, Bárbara
MUJI
Mujica, Bárbara:
Meine Schwester Frida : Roman / Bárbara Mujica. - Frankfurt am Main : Krüger, 2002. - 447 S. ; 22 cm
Einheitssacht.: Frida
ISBN 978-3-8105-1268-0 fest geb. : EUR 19.90
Zugangsnummer: 80602046380
MUJI - sch. Lit.Erw