Rezension
Antoine Leiris ist Journalist und lebt mit Frau und dem gemeinsamen, knapp anderthalbjährigen Sohn in Paris. Am Abend des 13. November 2015 besucht seine Frau Hélène mit einem gemeinsamen Freund ein Konzert im Bataclan und kommt bei den Terroranschlägen ums Leben. Drei Tage später verfasst Leiris eine Art offenen Brief an die Attentäter und veröffentlicht ihn auf Facebook. Er beschreibt darin seine große Liebe und seinen unerschütterlichen Glauben daran, dass er dem Hass nicht nachgeben wird. Der Brief trägt die Überschrift "Meinen Hass bekommt ihr nicht" und geht als hoffnungsvolle Botschaft um die Welt. Am gleichen Tag noch beginnt er damit, das vorliegende Buch zu schreiben. Die Worte drängen aus ihm heraus, so schreibt er, und er liest sie mit Verwunderung, als wären es die Worte eines Fremden. In tagebuchartigen Einträgen erzählt Leiris von den Tagen nach den Anschlägen, seiner Trauer und seiner Verzweiflung. Einzig die Verpflichtung, für den kleinen Sohn sorgen zu müssen, hält ihn aufrecht, das Schreiben wird zur Trauerarbeit. Ein sehr berührendes, eindringliches Buch, nachdrücklich empfohlen!
Personen: Leiris, Antoine
Standort: S
ALLG 1490 LEI
Leiris, Antoine:
Meinen Hass bekommt ihr nicht : "Freitag Abend habt ihr das Leben eines außerordentlichen Wesens geraubt, das der Liebe meines Lebens, der Mutter meines / Antoine Leiris ; Deutsch von Doris Heinemann. - 1. Auflage. - München : Blanvalet, 2016. - 140 Seiten ; 19 cm
Einheitssacht.: Vous n'aurez pas ma haine
ISBN 978-3-7645-0602-5 fest geb. : EUR 12.00
Zugangsnummer: 80616016630
ALLG 1490 LEI - Sachlit. Erw