Rezension
Arnaldur Indridason ist der bedeutendste Krimi-Autor Islands. Nach dem Erfolg der Romane um den schwermütigen Kommissar Erlendur (zuletzt "Engelsstimme: BA 11/04) erscheint nun mit "Menschensöhne" der 1. Krimi der Reihe, den Indridason bereits 1997 schrieb. Es geht um eine Gruppe Jugendlicher, die in den 1950er-Jahren in einem Neubauviertel der wachsenden Hauptstadt Reykjavik leben und eine Sonderklasse für lernschwache Schüler besuchen. Jahre später, fast alle Jungen dieser Klasse sind inzwischen tot, stößt Erlendur bei Ermittlungen auf einen Pharmaunternehmer, der die Schüler ohne ihr Wissen für medizinische Versuche missbrauchte. Schon in diesem 1. Roman stellt Indridason die sozial Schwachen Islands in den Mittelpunkt. Doch die raffiniert aufgebaute Handlung, die bis zur letzten Seite gehaltenen Spannung und das scharfe Profil der Personen der späteren Erlendur-Krimis vermisst man hier. Die Handlung ist banal und durchschaubar, Erlendur und seine Kollegen bleiben blass. Leser der früheren Romane werden enttäuscht sein - nachfragen werden sie trotzdem.
Personen: Arnaldur Indridason
ARNA
Arnaldur Indridason:
Menschensöhne : Island-Krimi / Arnaldur Indridason. - Bergisch Gladbach : Ed. Lübbe, 2005. - 347 S. ; 21 cm
Einheitssacht.: Synir duftsins
ISBN 978-3-7857-1556-7 fest geb. : EUR 18.00
Zugangsnummer: 65905004067
ARNA - sch. Lit.Erw