Rezension
Jerusalem 1191: Als Sultan Saladin einen einzelnen Tempelritter begnadigt und dieser dann die Tochter des reichen Juden Nathan rettet, entwickelt sich in der Folge ein Dialog zwischen den Vertretern der 3 großen Offenbarungsreligionen Islam, Judentum und Christentum. Die vielseitige Autorin (hier zuletzt "Shylocks Tochter", BA 4/08) hat Lessings berühmtes Ideendrama der Aufklärung in ein neuzeitliches Gewand (mit entsprechend verändertem Ausgang) gekleidet. Kernstück ist auch hier die bekannte Ringparabel, Ausdruck von Versöhnung der 3 Religionen. Die 16 Kapitel des Romans werden monologartig von je einer handelnden Person erzählt, die stets zugleich ihre eigene Vorgeschichte erzählt, sodass sich eine einheitliche Handlung und Spannung erst nach und nach aufbaut. Das hochaktuelle Thema wird auch für junge Menschen immer wieder neu aufbereitet (u.a. K. Boie: "Alhambra", BA 9/07; E. Heine: "Papavera", BA 3/06; M. Bolliger: "Die Geschichte des weisen Nathan", BA 7/04; E. Haefke: "Nathan der Weise", BA 2/97). Mit Zeittafel, Nachbemerkung und Glossar. Für historisch interessierte Jugendliche und Erwachsene.
Personen: Pressler, Mirjam
PRES
Pressler, Mirjam:
Nathan und seine Kinder : Roman / Mirjam Pressler. - Weinheim [u.a.] : Beltz & Gelberg, 2009. - 257 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-407-81049-6 fest geb. : EUR 16.95
PRES - Jugendroman