Rezension
Wie so oft bei A. R. Siddons ist der USA-Südstaat Georgia Schauplatz des Geschehens (zuletzt BA 5/97). Die 12-jährige mutterlose Peyton hat in ihrem kleinen Heimatort Lytton ein recht einsames und introvertiertes Dasein, in dem die Mitgliedschaft im Loser-Club der Höhepunkt ist. Doch dann taucht die 30 Jahre alte Nora, eine entfernte Verwandte, auf und stellt nicht nur das Leben Peytons, sondern auch das ihres wortkargen Vaters, ja das des ganzen Städtchens auf den Kopf. Nora bricht alle Konventionen, ist lebendig, offen und schafft es, Peyton aus ihrer Verklemmtheit und Unscheinbarkeit herauszulocken und in einen lebensbejahenden Teenager zu verwandeln, der sich endlich seiner eigenen Fähigkeiten bewusst wird. Feinfühlig schildert die Autorin diese Entwicklung, zeigt, wie wichtig menschliche Nähe ist, und zeichnet kenntnisreich das Bild einer amerikanischen Südstaaten-Kleinstadt, in der die schwarze Bevölkerung nach wie vor nur auf dem Papier gleichberechtigt ist. Uneingeschränkte Empfehlung für einfühlsame Leserinnen.
Personen: Siddons, Anne Rivers
SIDD
Siddons, Anne Rivers:
Nora, Nora : Roman / Anne Rivers Siddons. - Dt. Erstausg., 1. Aufl. - München : List, 2001. - 333 S. ; 22 cm. - (List-Taschenbuch ; 68013 : Grande)
Einheitssacht.: Nora, Nora
ISBN 978-3-548-68013-2 kt. : DM 25.43, EUR 13.00
Zugangsnummer: 65902007165
SIDD - sch. Lit.Erw