Rezension
Die dramatische Dreiecksgeschichte des schwedischen Autors (hier wurde zuletzt sein Krimi "Herbst der Vergeltung", vgl. BA 9/09, besprochen) spielt in Grisslehamn in einem Landhaus am Meer und in Stockholm Ende der 1970er-Jahre. Die Lehrerin Helena findet den sowjetischen Seemann Michail, der von seinem Schiff ins Meer gesprungen ist, und nimmt ihn bei sich auf. Helena ist mit dem Wissenschaftler Rolf verheiratet, der aus beruflichen Gründen viel Zeit in der Stadtwohnung verbringt. Auch Michail ist familiär gebunden, er hat Frau und Sohn in der Sowjetunion zurückgelassen. Zwischen dem "Flüchtenden", wie er sich selber nennt, und Helena entsteht für die Dauer eines halben Jahres eine tiefe, kompromisslose Liebesbeziehung, die für alle Beteiligten traurig endet. Die relativ handlungsarme Geschichte überzeugt durch ihren ruhigen Erzählfluss, die klare Sprache, einfühlsame Beschreibungen und stimmungsvolle Naturbilder. Empfohlen für Leser, die sich auf die Stimmung des Buches einlassen können. Ab mittleren Bibliotheken.
Personen: Eriksson, Erik
ERIK
Eriksson, Erik:
Oktobermeer / Erik Eriksson. - Münster : Oktober-Verl., 2010. - 329 S. ; 19 cm
Einheitssacht.: Oktoberhavet
ISBN 978-3-941895-02-7 kt. : EUR 14.00
Zugangsnummer: 65911024388
ERIK - sch. Lit.Erw