Rezension
In den Bergen Afghanistans kommt ein Nomadenmädchen zur Welt. Ihr Vater beschließt diese Kränkung zu ignorieren und lässt Samira von allen unbemerkt als Junge, als Samir, aufwachsen. Samir/Samira wird zum wildesten und tapfersten Kind des Stammes und fühlt keinerlei Neigung eine Existenz als verachtetes Mädchen zu führen. Nach dem Tod des Vaters zieht sie mit der Mutter in ein Dorf, lernt lesen und schreiben und wird von Mädchen wie Jünglingen gleichermaßen begehrt. Auch sie selbst, nach außen hin das Inbild von attraktiver Männlichkeit schlechthin, fühlt sich zu Männern wie Frauen hingezogen, was zum Problem wird, als sie sich in ihren besten Freund und dessen Schwester verliebt. Ein poetischer und packender Roman, der mit den Geschlechteridentitäten spielt und ein drastisches Bild der entgegengesetzten Welten von Jungen und Mädchen in der afghanischen Gesellschaft zeichnet. Ein außergewöhnliches Buch, das allen Bibliotheken besonders empfohlen wird.
Personen: Shakib, Siba
SHAK
Shakib, Siba:
Samira & Samir : Roman / Siba Shakib. - München : Bertelsmann, 2003. - 287 S. ; 23 cm
ISBN 978-3-570-00684-9 fest geb. : EUR 21.90
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