Rezension
Benedikt Buchholz, Ich-Erzähler und Erstlingsautor des Romans "Derangiert", hat sich eine Strategie zugelegt, wie er mithilfe einer Lesereise durch Buchhandlungen und Bibliotheken sich und sein Werk besser vermarkten kann - clever und solide durchdacht. Tagelang setzt er sich ans Telefon und preist sein Buch mehr oder minder freundlich bis aufdringlich, aber erfolgreich, an. Schließlich startet er als Tandem zusammen mit seinem Freund Viktor als Vorleser eine Tour durch die deutsche Provinz. Warten zunächst Tristesse und enttäuschende Vorstellungen auf die beiden, da gibt in einem Luxushotel auf Rügen eine unerwartete Wendung, als ein Hotelgast von seinem Balkon direkt auf das Schachbrett des Innenhofes stürzt und verblutet - ein Mord? Mit kühl-lakonischem Witz, skurriler Situationskomik und treffenden Dialogen erzählt, lädt die realitätsnahe Satire mit veritablen Krimi- und Thrillerelementen und unzweifelhaft autobiografischen Zügen zum unterhaltsamen Lesen ein. Auch Bibliotheksmenschen und Leser/-innen werden sich in den Schilderungen leicht wiederfinden. Ein breit empfehlenswerter Lesespaß.
Serie / Reihe: Transfer Bibliothek
Personen: Birkholz, Jörn
BIRK
Birkholz, Jörn:
Schachbretttage : Roman / Jörn Birkholz. - Wien [u.a.] : Folio-Verl., 2014. - 134 S. ; 22 cm. - (Transfer Bibliothek ; CXXII)
ISBN 978-3-85256-642-9 fest geb. : EUR 19.90
BIRK - sch. Lit.Erw