Rezension
Kaum erschienen, findet sich die so leise wie weise Autobiografie der 1967 in der damaligen DDR geborenen und als Frau des Bandleaders von 'Die Zöllner' bekannten Autorin jüdisch - afrikanischer Herkunft schon in den Bestsellerlisten. Ganz unspektakulär ließe sich ihr Leben lesen (Kind - Ehe - Kind - Scheidung - Liebe ...), wäre da nicht ihr umwerfend trockener Humor ("Es war leichter als wir dachten, die Freude am Beruf zu verlieren"), ihre anrührende "Mamel", die Mutter, mit deren Lebenssicht sich ein ganzes Buch füllen ließe, ihre Art, leicht noch im Schwersten zu bleiben, ihr ungewöhnlicher Umgang mit den "Wundern" des Alltags, ihr unvoreingenommenes Lernen am Leben ("Da wurde die Familie unsere neue Religion. 3 Jahre nach der Wende war nicht nur das Eigentum privatisiert worden, sondern auch unser Denken"). So schreibt sie ein Stück DDR-Geschichte, Wende-Geschichte ganz ohne Larmoyanz oder Pathos: "Ich tat einfach so, als hätte ich den Westen begriffen". (1)
Personen: Zöllner, Abini
ALLG 235 ZÖL
Zöllner, Abini:
Schokoladenkind : meine Familie und andere Wunder / Abini Zöllner. - 2. Aufl. - Reinbek bei Hamburg : Rowohlt, 2003. - 252 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-498-07662-7 fest geb. : EUR 17.90
ALLG 235 ZÖL - Sachlit. Erw