Rezension
In einer "Hochspannung des Täglichen" beschreibt der erfolgreiche niederländische Autor (geboren 1945), wie ein Mann, erwachend aus seiner dumpfen Bürgerlichkeit, 50 Jahre nach dem Ende der deutschen Besetzung der Niederlande nach den Spuren seiner Vergangenheit sucht. Damals, kurz nach dem Kriege, gehörte er zu einer Gruppe von 4 Jungen und Mädchen, die sich der kleinbürgerlichen und engen Wiederaufbauatmosphäre und den Gesetzen der Väter widersetzten. Dies führte zum Tod von 2 der Jugendlichen. Der in Ehe und Geschäft gescheiterte Protagonist versucht die Ursache des tragischen Geschehens am Leuchtturm zu ergründen: am 5. Mai 1995 holt ihn die Vergangenheit und seine Mitschuld ein. Der Autor weiß in mitreißenden Perspektivenwechseln zwischen Gegenwart und Vergangenheit ein ergreifendes Zeitbild zu erschaffen und subtil dem atemlosen Leser einen schrecklichen Mord zu schildern, der von den direkt Beteiligten so unvorstellbar effektiv und total verdrängt wird! Niveauvoller Spannungsroman mit literarischem Anspruch. Geeignet für alle Bibliotheken.
Personen: Appel, René
APPE
Appel, René:
Tod am Leuchtturm : Roman / René Appel. - Zürich : Nagel & Kimche, 2000. - 367 S. ; 20 cm
Einheitssacht.: Geweten
ISBN 978-3-312-00261-0 fest geb. : DM 39.80 + F
Zugangsnummer: 65900014712
APPE - sch. Lit.Erw