Rezension
Sybil Volks Roman beschreibt die Beziehung von Bernhard und Elsa, die, am selben Tag im Jahre 1928 geboren, auf geheimnisvolle Weise miteinander verbunden sind und sich als Geschwister und gelegentlich auch als Liebende empfinden. Wichtig ist ihnen das titelgebende Gebäude in der Torstraße 1, das Kaufhaus Jonass, in dessen Poststation Elsa, unehelich geboren wird; Bernhards Vater Wilhelm steht ihrer Mutter Vicky bei. Ihre Verbindung hält, allen politischen Verwicklungen zum Trotz, und überlebt Inflation, 3. Reich, Krieg, die Teilung Deutschlands, den Mauerbau und -fall. Die Autorin malt ein anschauliches Bild von 80 Jahren deutscher Geschichte. Viele Personen bevölkern den Roman; besonders eindrucksvoll sind die Frauen, dagegen wirken die Männer etwas blass. Es ist die Geschichte einer Familie, deren Episoden ein Schlaglicht auf wichtige Ereignisse der Zeitgeschichte werfen und erklären, wie stark diese das Leben der Durchschnittsbürger prägen. Nach ihrem Krimi-Debüt "Café Größenwahn" (BA 9/07) wechselt Sybil Volks das Genre und legt einen lesenswerten Familienroman vor.
Personen: Volks, Sybil
VOLK
Volks, Sybil:
Torstraße 1 : Roman / Sybil Volks. - Orig.-Ausg., 2. Aufl. - München : Dt. Taschenbuch Verl., 2013. - 398 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-423-28004-4 fest geb. : EUr 19.90
VOLK - sch. Lit.Erw