Böll, Heinrich
Und sagte kein einziges Wort


Rezension

Kriegsheimkehrer Fred Bogner lebt getrennt von seiner Frau Käthe und den gemeinsamen Kindern. Die bedrückende Enge ihrer Wohnung in der Nachkriegszeit und die Armut um sie herum treiben Fred, der entschlusslos dem Alkohol verfallen ist, davon. Bölls vielschichtiger Roman von 1953, im Wechsel aus der Sicht der Protagonisten erzählt, fasziniert durch die Fülle seiner Einsichten: das Lebensgefühl eines geschlagenen Volkes nach den Schrecken des Krieges, Beziehungsprobleme eines Paares, Anonymität der Großstadtmenschen, christliche bzw. katholische Heuchelei sowie materielle und gesellschaftliche Engpässe einfacher Leute. Vorgetragen von Frauke Poolman und Daniel Minetti, die authentisch die Rollen von Käthe und Fred ausfüllen. Beiden gelingt es hervorragend, im Erzählton von dem zu berichten, was Käthe und Fred widerfährt und zugleich ihre Hoffnung, Enttäuschung und Verzweiflung unmittelbar wiederzugeben. Über allem steht jedoch die Überraschung, wie vor diesem zeitlichen Hintergrund Bölls Empathie für die Menschen zeitlos klar hervortritt. Diese ungekürzte Lesung sollte nirgends fehlen; für alle Bestände!


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Personen: Böll, Heinrich Minetti, Daniel Moratz, Steffen

BÖLL

Böll, Heinrich:
Und sagte kein einziges Wort / Heinrich Böll. Gelesen von Frauke Poolman und Daniel Minetti. Regie: Steffen Moratz. Prod.: mdr. - Ungekürzte Lesung. - Hamburg : HörbucHHamburg, 2007. - 5 CD in Doppelbox
ISBN 978-3-89903-452-3 (5 CD zs.) : EUR 24.95

Zugangsnummer: 80680000287
BÖLL -