Rezension
Die Journalistin Xinran, die seit 1997 in England lebt, stützt sich in diesem Buch auf Gespräche, die sie in ihrer in China sehr bekannten Radiosendung "Words on the Night Breeze" über mehrere Jahre (von 1989-1996) mit etwa 200 Chinesinnen geführt hat. Eine solche Sendung war erst durch die Öffnungspolitik von Deng Xiaoping möglich geworden. Es wird in einer Mischung aus Dokumentation und Autobiografie von Vergewaltigung, Inzest, Kidnapping, Folter, Geisteskrankheit, Vernachlässigung etc. erzählt. Xinran schreibt auch über ihre eigenen leidvollen Erfahrungen, die sie während der Kulturrevolution hat machen müssen. Als "Good Women" (so der Titel im Original) gelten in China Frauen, die sich selbstgenügsam auf die Hausarbeit beschränken, sich ihrem Ehemann unterordnen und einen Sohn gebären. In den Erfahrungsberichten wird dieses Stereotyp durch die offenherzigen Bekenntnisse infrage gestellt. Deshalb kann ein solches Buch, das mittlerweile in 22 Sprachen übersetzt wurde, in der Volksrepublik kaum erscheinen. (2)
Personen: Xinran Xue
SOZ 552 CHIN
Xinran Xue:
Verborgene Stimmen : chinesische Frauen erzählen ihr Leben / Xinran. - München : Droemer, 2003. - 319 S., [4] Bl. : Ill. ; 22 cm
Einheitssacht.: ¬The¬ good women of China
ISBN 978-3-426-27300-5 fest geb. : EUR 18.90
Zugangsnummer: 65904008922
SOZ 552 CHIN - Sachlit. Erw