Rezension
Schon einmal hat Reeve Lindbergh, die jüngste Tochter des legendären Atlantiküberquerers, ihre berühmte Familie zum Thema eines Buches gemacht (vgl. den Roman "Sag mir die Namen der Berge", BA 7/95). Hier nun erzählt sie von den letzten Lebensmonaten ihrer Mutter, der Flugpionierin und Dichterin Anne Morrow Lindbergh, die im hohen Alter nach mehreren Schlaganfällen zu ihr aufs Land zieht. In tagebuchartigen Aufzeichnungen versucht Reeve sich der Persönlichkeit ihrer Mutter zu nähern; vor allem aber beschreibt sie ihre eigenen Gefühle beim Umgang mit einer gebrechlichen und verwirrten sterbenden Angehörigen. Als besonders verstörend empfindet sie die geistige Abwesenheit der Mutter, den Mangel an Kommunikation mit einem Menschen, dessen größte Gabe die Sprachgewandtheit war (Originaltitel: "No more words"). Sie fühlt sich gekränkt und allein gelassen, bis sie endlich zu einer entspannteren Sichtweise findet. Weniger eine Biografie als vielmehr ein sehr persönliches Buch über die Mutter/Tochter-Beziehung, über den Tod und das Abschiednehmen. (2)
Personen: Lindbergh, Reeve
ALLG 235 LIN
Lindbergh, Reeve:
Wie Worte im Wind : [das letzte Jahr mit meiner Mutter Anne Morrow Lindbergh] / Reeve Lindbergh. - Dt. Erstveröff., 1. Aufl. - [München] : btb, 2002. - 191 S. ; 19 cm. - (btb ; 73049)
Einheitssacht.: No more words
ISBN 978-3-442-73049-0 kt. : EUR 8.00
Zugangsnummer: 80603057915
ALLG 235 LIN - Sachlit. Erw