Rezension
Dieser Roman von J.-M. Eriksen (Jahrgang 1955) ist ein absolut notwendiges Buch! Inspiriert von den schrecklichen Geschehnissen im ehemaligen Jugoslawien wird die Geschichte des 25-jährigen Literaturstudenten Z. erzählt, der sich in einem nicht näher beschriebenen, im Bürgerkrieg befindlichen europäischen Land zum Kriegsdienst meldet. Sein Leben verändert sich innerhalb kürzester Zeit radikal. Die Menschlichkeit, Moral und Gefühle von Z. und seinen Kameraden werden zum Werkzeug in den Händen ihres Kommandanten reduziert. Eine in ihrer Abstraktion brutale und entmenschlichte Logik und eine Kriegsverbrechen verhüllende Sprache bestimmt das Leben der Soldaten. Eriksen beschreibt detailliert den Prozess der Programmierung des Menschen durch den Menschen zu einem bereitwilligen Killerroboter. Das Ende aller Werte, Normen und der Moral wird eingeläutet. Wird es später möglich sein als Mensch und Monstrum zugleich weiterzuleben? Dieser ausgezeichnet übersetzte Roman richtet den Leserblick unbarmherzig auf die Aktualität der Anatomie des Gräuels. Ein äußerst wichtiges Buch, das in jede Bibliothek gehört!
Personen: Eriksen, Jens-Martin
ERIK
Eriksen, Jens-Martin:
Winter im Morgengrauen : Roman / Jens-Martin Eriksen. - München : Liebeskind, 2002. - 218 S. ; 20 cm
Einheitssacht.: Vinter ved daggry
ISBN 978-3-935890-05-2 fest geb. : EUR 18.90
Zugangsnummer: 65902018241
ERIK - sch. Lit.Erw