Rezension
Im heutigen Deutschland lassen sich die Trümmerlandschaften nicht einmal mehr ahnen, auf denen nach dem Krieg mit dem Wiederaufbau begonnen wurde - von Frauen einer Generation, die es in wenigen Jahren nicht mehr geben wird. Ihre Lebenswege diktierte heute Unvorstellbares, umso mehr berührt, wenn sie abgemagert und schwer schuftend doch in die Kameras lächeln. Nach "Kluge Mädchen" (hier zuletzt BA 12/06) und "Kluge Geschäftsfrauen" (2010, nicht besprochen) dokumentiert Meiners' neuer Bild-Text-Band ein eindrückliches Stück unserer Geschichte. Er erzählt von Flucht, Vertreibung und Tod, vom Überleben im Hungerwinter 1946/47, "Stoppeln" auf abgeernteten Feldern, von unfassbarer Wohnraumnot, in Aktentaschen geschmuggelten Kohlen, fantasievollem Kleidungsrecycling und Essen (Leberwurst aus Mehl und Majoran! Beim Grießlöffeln stellte man sich Kasseler vor) und von Enttäuschung über heimgekehrte, fremd gewordene Ehemänner. Schockierende, anrührende Geschichten von Not und Aufbruch und sehr unterschiedlichen Erfahrungen und sozialen Entwicklungen in Ost und West. Dieses Buch gehört in alle Bibliotheken! (1 S)
Personen: Meiners, Antonia
GESCH 444 W
Meiners, Antonia:
Wir haben wieder aufgebaut : Frauen der Stunde null erzählen / Antonia Meiners. Mit Beitr. von Hildegard Hamm-Brücher ... - 1. Aufl. - München : Sandmann, 2011. - 153 S. : zahlr. Ill. (z.T. farb.) ; 29 cm
ISBN 978-3-938045-54-1 fest geb. : EUR 24.95
GESCH 444 W - Sachlit. Erw