Rezension
Ein herausragendes Memoirenwerk, wie R. v. Weizsäcker in seinem Vorwort mit Recht hervorhebt, geprägt von der Perspektive eines jungen Mannes, der 16jährig in den zu Ende gehenden 2. Weltkrieg gerissen wird. In berührend schmuckloser Sprache schildert von Buch den Alltag des Krieges, den er als Luftwaffenhelfer miterleben muß, die Bombardements und Straßenkämpfe, die Ängste und auch die Momente von Normalität in den Nischen des Soldatenlebens, schließlich die Wirren der Nachkriegszeit. Vor allem aber schildert er den Verfall der moralischen Werte im Kontext von Krieg und Naziregime. Harte Zeiten für einen Heranwachsenden. Was es ermöglicht hat, sie wachen Sinnes und unverbogen zu durchstehen, ist die Kraft der Werte, die der Autor aus seiner Familie und der uckermärckischen Landschaft schöpft. Diese exemplarisch gelebte Spannung zwischen Krieg und humanistischer Tradition prägt das Bild, das mit einigen (schlecht gedruckten) Schwarzweißfotografien illustriert ist; über sie entwicklelt es - über die Plastizität der Fakten hinaus - eine ganz besondere, mutmachende Qualität. (2)
Personen: Buch, Wolfgang von
GESCH 307 B
Buch, Wolfgang ¬von:
Wir Kindersoldaten / Wolfgang von Buch. - 1. Aufl. - Berlin : Siedler, 1998. - 312 S. : Ill.
ISBN 978-3-88680-644-7 fest geb. : 39,90 + F
GESCH 307 B - Sachlit. Erw