Zweiter Teil der Jahrhundert-Trilogie über vier Frauenschicksale. (DR) Im zweiten Teil der Jahrhundert-Trilogie, der den Zeitraum 1949-1969 umfasst, pendelt sich bei den vier Freundinnen Henny, Käthe, Ida und Lina - sie sind alle um 1900 geboren - wieder so etwas wie ein normales Leben ein. Hamburg liegt noch in Trümmern und langsam beginnt der Wiederaufbau. Henny arbeitet weiter als Hebamme und heiratet den Arzt Dr. Theo Unger. Ihre Tochter Marike wird Frauenärztin, sie hat eine Familie und ist Mutter von zwei Kindern. Sohn Klaus ist Moderator beim NWDR und lebt in einer nicht öffentlichen Beziehung mit Alex, da Homosexualität zu dieser Zeit noch verboten ist. Käthe, Hennys Kollegin, kehrt aus dem KZ und ihr Mann Rudi aus russischer Kriegsgefangenschaft zurück. Nur langsam gelingt ihnen die Annäherung an Freunde und so etwas wie Normalität im Alltag. Ida und ihr chinesischer Mann Tian haben ihre eigenen Probleme, besonders durch die Tochter Florentine, die als Fotomodell arbeitet und durch ihre ungewollte Schwangerschaft für Meinungsverschiedenheiten sorgt. Lina lebt mit Louise in einer problembeladenen Beziehung. Beide betreiben mit Freunden eine Buchhandlung. Die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, die technische Entwicklung, ein beginnender Lebensstandard, aber auch die Geborgenheit, die die eigene Familie schenken kann, fließen in den Roman ein. Wieder eine eigene Wohnung zu haben, das erste Fernsehgerät, die Freude, ein kleines Glück zu genießen, der Umgang mit Freunden, die Behandlung von Problemen und die politische Entwicklung spiegeln den Geist der Zeit wider. Ein interessanter und spannender Roman, der auch die Problematik gleichgeschlechtlicher Beziehungen in einer schwierigen Zeit umreißt. Für Bibliotheken geeignet.

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Personen: Korn, Carmen