Die Ich-Erzählerin wird in einem totalitären Frankreich von einem anonymen Anrufer gebeten, einen mündlichen Bericht, eine Art "Sound-Blog", über die Ereignisse der letzten Zeit und die allgemeine Atmosphäre im Land Zerstörung aufzuzeichnen. Es gelingt ihr nicht, nur von der Gegenwart zu sprechen, immer wieder schweift sie in die Vergangenheit ab, überlegt, wie es zur Diktatur kommen konnte, ob man die Katastrophe hätte voraussehen können und wie man die Erinnerung an die Vergangenheit doch noch bewahren kann. Denn im jetzigen totalitären Staat ist alles verboten, was Erinnerung und Vergangenheit betrifft. Der Schriftstellerin fallen viele literarische Werke ein, die die Vergangenheit analysieren, um die Gegenwart besser zu verstehen und für die Zukunft planen zu können. Trotz des Verbots erinnert sie sich: Wie sie geglaubt hatte, "das einundzwanzigste Jahrhundert ... würde das Jahrhundert des Fortschritts sein ... Wir glaubten, die Katastrophen des vorigen Jahrhunderts hinter uns gelassen zu haben ... Wir hatten gelernt ..." Und doch hatten sie die Machtübernahme nicht verhindern können, einen Staat, der dem Volk nur noch leichte Unterhaltung verordnet und der Theater, Buchhandlungen, Museen, Konzertsäle geschlossen hat.
Altersempfehlung: ab 18 Jahren.
Personen: Wajsbrot, Cécile
Wajsbrot, Cécile:
Zerstörung : Roman / Cecile Wajsbrot ; aus dem Französischen übersetzt von Anne Weber. - 1. Auflage. - Göttingen : Wallstein Verlag, 2020. - 229 Seiten. - Hier auch später erschienene, unveränderte Nachdrucke
ISBN 978-3-8353-3610-0 Festeinband : circa EUR 20.00 (DE), cir
Schöne Literatur - Signatur: Wajsb - Buch