Die Leistungen von Frauen in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg am Beispiel von Elly-Maria. (BO) Die Frauen, die zwischen den Kriegen geboren sind, haben unter großen Anstrengungen Wiederaufbauarbeit geleistet: körperlich, emotional, geistig - und dabei Doppel- und Mehrfachrollen ausgefüllt. Trotzdem stehen sie in den Geschichtsbüchern höchstens in der zweiten Reihe - hinter Wirtschaftswundergeschichten, Wiederaufbaulegenden, Anekdoten aus der Besatzungszeit. Heute schauen sie auf ein langes und bewegtes Leben zurück. Ihre Erinnerungen, die sie in persönlichen Gesprächen erzählen, sprechen von Überlebenswillen, Erfindungsreichtum, Durchhaltevermögen, Lebenskunst, Selbstbestimmung, Zähigkeit, dem Glauben an den Sieg des Guten. Die Autorin hat hier das Leben ihrer Mutter in kleinen, berührenden Geschichten eingefangen. Sie lenkt damit den Blick auf zahllose andere Frauen derselben Generation und würdigt sie als "starke Frauen" in einer Welt, die damals ganz selbstverständlich von Männern dominiert wurde. (Aufschlussreich dazu sind die auf S. 31ff zusammengestellten Gesetzestexte.) Ein Buch, das auf liebenswürdige Art Erzählungen und Erinnerungen bestätigt oder wieder abruft und als solches wertvoll ist für alle Formen von Erinnerungs- und Biografiearbeit. *bn* Hanns Sauter
Personen: Mordhorst, Ute Elisabeth
Mordhorst, Ute Elisabeth:
Und immer stark sein : die Geschichten unserer Mütter / Ute Elisabeth Mordhorst. - Freiburg i. Br. : Herder, 2014. - 139 S.
ISBN 978-3-451-31217-5 fest geb. : ca. ? 17,50
Biographien, Briefe, Tagebücher - Signatur: Bi Mordh - Buch