Kriminalroman aus dem Berchtesgadener Land. (DR) Ein Kriminalroman ohne KommissarIn in der Hauptrolle? Markus Bennemann macht es möglich. Warum seine Schlüsselfigur trotzdem den bekannten Namen Brenner trägt, bleibt ein Rätsel. Vielleicht doch eine Hommage an den Kommissar an sich? Veit Brenner ist Förster in den Wäldern des Untersberges. Typ mysteriöser Einzelgänger und Naturbursche. Als die von grausigen Bissspuren verunstaltete Leiche einer jungen Frau gefunden wird, zieht man ihn als Experten für Wildtiere heran. Es könnte ein Wolf gewesen sein, so der erste Verdacht. Brenner hat Zweifel, die ihn weiter nach der Todesursache forschen lassen. Seine Spurensuche führt ihn nicht nur in die bewaldeten Höhen des unwirtlichen Kalkmassivs, sondern auch in die städtischen Niederungen des nur wenig entfernten Salzburg. Homo homini lupus est, das will uns der Roman wohl sagen. Düstere Stimmung auf nebelverhangenen Berghängen inklusive. Das Geheimnis um die Person Brenner, die in "Wolfsbiss" nach "Adlerblut" ihr zweites literarisches Abenteuer besteht, bleibt auch in diesem Roman weitestgehend ungelüftet. Wie bei allen Romanen mit Lokalkolorit (Stichwort Ausseerlandkrimis) wird die Spannung vom Wiedererkennungseffekt bei der Beschreibung der Schauplätze unterstützt. Insofern bietet die Geschichte gut lesbare Unterhaltung, auch wenn die Lösung des Kriminalfalles in altbekannten Verbrecherklischees ein eher unspektakuläres Ende findet. Für Büchereien im Blickfeld des Untersberges empfohlen.
Personen: Bennemann, Markus
Bennemann, Markus:
Wolfsbiss : Kriminalroman / Markus Bennemann. - Meßkirch : Gmeiner-Verl., 2014. - 247 S.
ISBN 978-3-8392-1589-0 kart. : EUR 10,00
Schöne Literatur - Signatur: SL Benn - Buch