Dezember 1945 in einem Luftschutzkeller des von Russen belagerten Budapest: Erzsebet hat ihren von den Behörden verfolgten Vater verstecken können, wenn auch unter menschenunwürdigen Umständen. Sie, die junge Biologiestudentin, ist einem Abtransport entkommen und wartet in einem Luftschutzkeller erschöpft auf die Befreiung, eine Art Zauberwort, das sie kaum füllen kann, denn das Leben zwischen den Menschen, die hier zusammengepfercht sind, die eigentlich nur die Mangelsituation verbindet, die sonst aber nach Herkunft und Lebensgewohnheiten nicht unterschiedlicher sein können, ist mehr als krass. Angst um das eigene Leben verwandelt die Wartenden, macht sie zu Kriechern, Dieben und zu Wegsehern in dem Moment, als die Pfeilkreuzler - in dieser Schlussphase immer noch auf Judenjagd - einen aus der Kellergemeinschaft greifen, um ihn zu ermorden. Erzsebet beobachtet, sie wertet nicht. Und als alle aus dem Keller fliehen, beschließt sie, bei dem gelähmten Kranken zu bleiben, eine letztlich tragische Entscheidung. Beeindruckender Roman.
Personen: Márai, Sándor
Standort: Romane
Márai, Sándor:
Befreiung : Roman / Sándor Márai. - München : Piper, 2010. - 194 S. ; 20 cm
Einheitssacht.: Szabadulás. - Aus dem Ungar. übers.
ISBN 978-3-492-05372-3 fest geb. : _16,95
Romane, Erzählungen - Signatur: Zba Marai - Buch